Museum am 3. Oktober 2015 eingeweiht!

 

Der Vorstand der Bundesheimatgruppe war am 3. Oktober 2015 dabei. (Fotos am Ende des Textes)

 

Gute Entwicklungen in der Heimat setzen sich fort:

Stadt Strehlen weiht gemeinsam mit der Bundesheimatgruppe Stadt und Kreis Strehlen Museum ein

 

"Was lange währt, wird endlich gut!". So begann auch der letzte Artikel über die Ankündigung der sich nun endlich anbahnenden Museumseinweihung in Strehlen. Am 3. Oktober wurde das Museum, das sowohl die deutsche Geschichte vor dem 2. Weltkrieg als auch die polnische Geschichte nach 1945 thematisiert, feierlich eröffnet. Schon 1995 gab es die ersten Versuche unserer Bundesheimatgruppe Stadt und Kreis Strehlen, die Museumsidee in Strehlen vor Ort "schmackhaft" zu machen. Der damalige Vorsitzende der Bundesheimatgruppe, George von Gellhorn, stieß derzeit auf wenig Interesse in seiner Heimatstadt. Er gab jedoch nicht auf und arbeitete weiter an der Verwirklichung seines Wunschtraumes. So folgte 2002 ein weiterer Versuch. Im Hotel Maria auf dem Marienberg traf sich der Vorstand der Bundesheimatgruppe Strehlen mit mehreren Interessensgruppen der Stadt Strehlen (Vertreter vom Landratsamt und vom Bergeverein, Geschichtsexperten und Bewohner der Stadt und des Kreises Strehlen), um die Museumsidee erneut anzuregen. Dieses Mal war das Interesse der heutigen Bewohner Strehlens größer, so dass mit einer raschen Umsetzung dieser Idee gerechnet wurde. Weit gefehlt! Nun gab es zwischen den verschieden Interessensgruppen vor Ort Unstimmigkeiten über die Art und Gestaltung des Museums sowie über einen möglichen Standort. Obwohl im Laufe der Zeit weitere Besuche der Bundesheimatgruppe folgten, zog sich die Verwirklichung in die Länge. Gegen Ende Jahres 2014 fassten sich der in Strehlen lebende Zbigniew Kazimierowicz und Falk Pusch aus Dorf Wehlen ein Herz und machten "Nägel mit Köpfen": Während Zbigniew Kazimierowicz erneut Druck auf die städtische Behörde vor Ort  ausübte, bot Falk Pusch sich an, die Exponate von der Heimatstube Herne nach Strehlen zu transportieren. Das erfolgte dann Februar 2015. Herr Kazimierowicz katalogisierte diese und entwickelte ein Konzept für ihre Ausstellung. Nach dem Umzug des Kulturzentrums aus der kleinen Kapelle gegenüber der ehemaligen Brauerei in das neu eröffnete Kulturzentrum an Stelle des alten Kinos war auch die entsprechende Örtlichkeit ohne großen baulichen Aufwand gefunden.

In der Eröffnungsfeier unterstrich Bürgermeisterin Dorota Pawnuk die Bedeutung des Museums sowohl für die früheren deutschen Bewohner als auch für die heutigen Bewohner der Stadt Strehlen. Dr. Fleger zeigte sich überzeugt, dass das Museum einen zusätzlichen Beitrag für die guten deutsch-polnischen Beziehungen leisten wird und diese fördere. In seiner Dankesrede gedachte Dr. Fleger an den früheren Vorsitzenden George von Gellhorn, der schon in frühzeitig versuchte, freundschaftliche Kontakte zu den heutigen Menschen in seiner Heimatstadt zu knüpfen. In den frühen Jahren klangen solche Ideen eher utopisch. Trotzdem verfolgte George von Gellhorn dieses Ziel unbeirrt weiter und setzte seine Arbeit mit dem Wunsch fort, in Strehlen eine Art Heimatstube/Museum zu eröffnen. So überreichte Dr. Fleger der Bürgermeisterin nicht nur einen finanziellen Beitrag zum Museum in Höhe von 1.500EUR, sondern auch ein eingerahmtes Foto vom ehemaligen Vorsitzenden George von Gellhorn mit einem Text in deutscher und polnischer Sprache, der das Lebensziel dieses verdienten Mannes würdigt und in diesem Museum seinen verdienten Platz findet. Falk Pusch überreichte der Bürgermeisterin ein Gemälde von dem aus Strehlen stammenden Maler Heinz - Georg Schneider (Strehlen Stadtansicht von einem Wanderweg am Marienberg aus gesehen). Schießlich durfte er gemeinsam mit der Bürgermeisterin Pawnuk, Zbigniew Kazimierowicz, Bärbel Gräsner, Klaus Preußer und Dr. Fleger das rot - weiß gestreifte Band zur offiziellen Eröffnung durchschneiden.

Die meisten Besucher waren positiv überrascht, da die Einrichtung und die Ausstellung  sehr ansprechend präsentiert wurden. Die größte Überraschung war jedoch eine künstlerisch angefertigte Darstellung des berühmtesten Sohnes dieser Stadt: Der Nobelpreisträger Paul Ehrlich sitzt in Lebensgröße am Schreibtisch und arbeitet an seinen Forschungen. Eine Versuchsanordnung mit echten Laborgegenständen wird ebenso präsentiert wie einige Poster, die das Leben und Wirken des Mediziners zeigen. Ein Modell der damaligen Michaeliskirche ist ebenfalls zu bewundern. Dieses Gotteshaus wurde im Krieg völlig zerstört. Ein Wiederaufbau war nicht mehr möglich. Das Modell lässt nun besser beurteilen, wie imposant diese Kirche einst gewesen war.

Das Museum soll auch in Zukunft lebendig gestaltet werden und so hofft Zbigniew Kazimierowicz auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit unserer Bundesheimatgruppe.   

 

4. Hussinetz - Kulturtagung mit Lichtblicken

 

Am selben Tag wie die Museumseinweihung fand in Strehlen die von Dr. Hans-Dieter ins Leben organisierte 4. Hussinetz - Kulturtagung "Kulturpark Hussinetz" statt. Die zeitnahe Zusammenlegung der Museumseinweihung und Kulturtagung basierte auf einem Vorschlag von Strehlens Bürgermeisterin Pawnuk, um den Teilnehmern eine zusätzliche weite Anreise zu ersparen. Allerdings ging man bei den ursprünglichen Planungen davon aus, dass die Museumseinweihung am 2. Oktober, die Kulturtagung einen Tag später stattfinden sollte. Das war letztendlich doch nicht möglich.

 

So trafen sich die Interessenten in den neu eingerichteten Gemeindesaal der Ortschaft Hussinetz, der zu früheren Zeiten als Winkler Gaststätte bekannt war. Hussinetz ist die frühere Bezeichnung des direkt an Strehlen angrenzenden Ortes, der 1749 von böhmischen Hussiten auf Wunsch Friedrich des Großen besiedelt wurde. Der Ort, der später Friedrichstein hieß, besitzt eine höchst interessante Geschichte. Nach der Begrüßung durch Dr. Fleger und Bürgermeisterin Pawnuk erklärte Dr. Langer in seinem Vortrag, dass die Bewohner schon in ihrer Anfangszeit europäisch gedacht haben. Er untermauerte diese These damit, dass diese in der Schweiz, Holland und Norwegen Gelder sammelten, um ihre Gemeinde aufzubauen. Dr. Langer verfolgt die Idee, den Bereich der Gemeinde unter Denkmalschutz stellen zu lassen, in dem noch ursprünglich erhaltene Gebäude vorhanden sind. Er stieß auf offene Ohren, denn es waren unter den Teilnehmern auch die Bürgermeisterin Pawnuk sowie Vertreter der heutigen Bewohner Hussinetz. Noch während den Diskussionen einigten sich verantwortliche Personen darauf, gemeinsam an Dr. Langers Idee zu arbeiten.

Auch wenn aus den oben genannten Gründen nur wenig Zeit für die Tagung zur Verfügung stand, konnte man doch viele neue Erkenntnisse gewinnen und neue Aktivitäten auslösen, die Mut für die Zukunft mach

 

Aufnahme des Museums vor der Eröffnung

Modell von der Michaeliskirche

Dr. Fleger hält eine Rede

Zahlreiche Interessierte sind anwesend

Gemeinsam wird das Museum eröffnet

Wie i.d. Heimatstube Herne: Willy Beckers Werk

Der Überraschungsgast Paul Ehrlich

Gruppenfoto vor Hotel Maria

Dr. Langer erklärt die Legende vom Marienstein

Vor dem Bahnhof ein Granitstein - Park