Quo vadis Strehlen
von
Klaus-Peter Grund, Vors.BHG
Strehlen, wohin gehst Du? – Liebe Landsleute aus Stadt und Kreis
Strehlen, Sie haben sich sicher so wie ich schon einmal Gedanken gemacht, wie
es um das Andenken an unsere Heimatstadt sowie um unser Dorf im Kreis Strehlen
steht.
Zur Zeit denken wir hin und wieder liebevoll an das Land
unserer Kindheit, mal mit wehmütigen und zugleich auch glücklich machenden
Gedanken.
Diese Gedanken kommen gerade auch in einer besinnlichen Zeit, wie den
Tagen um das Weihnachtsfest. Solche Gedanken kommen mit Blick aus dem Fenster
in eine verschneite Winterlandschaft. Dann fliegen die Gedanken in die Ferne,
in eine ferne Zeit. Dann möchte man die Vergangenheit einholen und alles möge
wieder so sein wie es einmal war, und wenn wir aus diesem Traum erwachen,
wissen wir, dass das nicht geht. Die Zeit ist weitergegangen. Wir sind über die
Trauer über den Verlust der Heimat alt geworden und irgendwann in naher Zukunft
gibt es uns nicht mehr.
Wir haben uns in einer neuen Umgebung über Jahrzehnte eingefügt und auch
eine neue Heimat gefunden. Hier haben wir geheiratet, Kinder und Enkelkinder
bekommen. Dort wo die Heimat unserer Kinder und Enkelkinder ist, ist uns eine
neue, andere Heimat entstanden.
Und dennoch lassen uns die Gedanken an das Land, in dem wir geboren sind,
nicht los. Unsere Vita hat ihre Wurzeln in Strehlen/Schlesien. Dort lebten
einst unsere Vorfahren über Jahrhunderte.
Mich treibt der sorgenvolle Gedanke um, der in der Frage mündet: Wer hält
eigentlich nach uns das Andenken an dieses schöne Land wach? Auch für unsere
Nachkommen sind die Wurzeln ihres Lebens über uns als ihre Vorfahren im
Strehlener Land.
Ausgehend von diesen Überlegungen hat der Vorstand der Bundesheimatgruppe
Kontakt aufgenommen zum heutigen Bürgermeister von Strehlen und ein weit
geöffnetes Ohr gefunden für den Plan, in Strehlen ein Museum zu gründen, dass
in einem Teil die deutsche Geschichte darstellt und somit das Andenken an
unsere Heimat wahrt.
Wer schon einmal im heutigen polnischen Schlesien war, wird nicht überrascht
sein wenn ich sage, dass wir in ehrlich gemeinter Herzlichkeit empfangen wurden
und die Gastfreundschaft uns fast beschämte.
Das Thema betreffend existiert dort großes
Interesse, die deutsche Vergangenheit Strehlens zu erhellen. Die Menschen in Strehlen,
die in ihren älteren Teilen genau das gleiche Schicksal erfahren haben wie wir,
vor allem aber deren Nachgeborenen suchen nach einer Identität. Dazu gehört die
Aufarbeitung der Geschichte der Stadt.
Daran sind sie sehr interessiert, wie wir uns im Gespräch mit der
Direktorin des Gymnasiums überzeugen konnten. Dort sollen auch als Anfang zwei
Räume zur Verfügung gestellt werden. Schüler arbeiten dort anhand von deutschen
Texten die deutsche Geschichte ihrer Stadt auf. Sie wünschen sich auch den Kontakt
zu uns (dazu mehr in einer nächsten Ausgabe).
Was wir – der Vorstand der BHG – jetzt dringend brauchen ist Ihre Hilfe.
Wenn Sie wollen, dass das Andenken an unsere Geschichte im Strehlener
Land einen festen Platz dort hat wo wir herkommen, dann helfen Sie uns auf
vielfältigste Weise. Schicken Sie uns Zeugnisse unseres Lebens dort, alte
Karten, Andenken, Gemälde, Trachten, Bücher von und über Strehlen,
Lebensberichte, Fluchtberichte, Kultgegenstände. Was wir auch brauchen sind
natürlich Spenden für das Museum.
Wenn wir das Museum mit Zeugnissen unserer Vergangenheit auszustatten
schaffen gibt es eine Antwort auf die Frage „Quo vadis
Strehlen“: Strehlen wird leben.
Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, erreichen Sie
mich unter kapegru@bhg-strehlen.de