250 Jahre Kirchengemeinde Friedrichstein

13. Juni 1999

Eine Reise nach Strehlen

11.6.-14.6.1999

 

Vor 250 Jahren verließen viele Menschen aus Glaubensgründen ihre böhmische Heimat . Sie nahmen die Lehre des Reformators Hus an und wurden daher von ihren anders denkenden Mitbewohnern gehasst und verfolgt. Friedrich der Große bot diesen Menschen eine neue Heimat - Schlesien - an. So ließen sie sich u.a. in Strehlen und Umgebung nieder und gründeten Hussinetz (benannt nach dem Reformator), das später Friedrichstein hieß. Sie durften das Land bewirtschaften und selbst verwalten. So entwickelte sich die Wirtschaft prächtig und auch die kulturelle Förderung wurde sehr gepflegt.

Aus Anlass dieses Jubiläums nahmen wir als offizielle Stellvertreter der Bundesheimatgruppe Stadt und Kreis Strehlen teil. Es wurde ein Gottesdienst gehalten, an der zahlreiche Gäste teilnahmen. Sie kamen aus Holland, Tschechien, Deutschland und Polen. Auch der Bürgermeister der Stadt Strehlen zeigte sich interessiert und informierte sich über die Arbeit der Bundesheimatgruppe. 2 Pfarrer aus Polen, ein Pfarrer aus Tschechien und der oberste polnische Bischof zelebrierten die fast 3 stündige Feier, die in polnischer, tschechischer und auch in deutscher Sprache gehalten wurde. Leider mussten uns die tschechischen Gäste direkt nach dem Gottesdienst wieder verlassen. Aber es wurde noch in der ehemaligen Sonntagsschule (Pultar - Saal) von Mehlteuer schön gefeiert. Es war wirklich ein gelungenes Fest.

Natürlich nutzten wir die Zeit, um uns Schlesien genauer zu betrachten. So machten wir am 12. Juni einen Ausflug nach Breslau. Der Ring wurde wieder sehr schön hergerichtet, jedoch stellen die Betonhochhäuser am Rand von Breslau nicht gerade eine Schönheit dar. Der erste Weg zum Ring führte an den Bahnhof vorbei. Der Bahnhof selbst ist sehr schön renoviert worden.

(Breslauer Bahnhof)

 

Jedoch um ihn herum war eine riesige Baustelle. Dann kam der Ring mit seinem Rathaus.

 

Breslauer Rathaus

(Rückseite)

Schön verzierte Gebäude sind zu betrachten:

 

(Gebäude des Breslauer Rings)

Natürlich wurden auch Bekannte besucht. So überraschten wir die "Schwarz Emma" mit ihrem Mann. Auch Frau Zuchalova mit Tochter war da.

von links: Frau Zuchalova mit Tochter und Enkel, "Schwarz Emma" mit Mann

Aus der Unterhaltung kam deutlich hervor, wie sehr die älteren Bewohner Strehlens an der Heimatzeitung hängen. Sie entnehmen Neuigkeiten und auch die Geburtstage ihrer Bekannten und Freunde aus dieser Zeitung. Sie waren nur traurig darüber, dass sie nicht immer die Heimatzeitung erhalten, weil nur ein oder zwei Exemplare nach Strehlen gesendet werden, die jedoch nicht immer weitergereicht werden.

Unser Ausflug ging auch durch Mittelmehlteuer, wo wir das Geburtshaus von Herrn Albert Schwalbe sahen.

Geburtshaus Schwalbe

Dann ging es auch nach Zwölfhäuser, u.a. zum Steinbruch, der früher gerne als Badeanstalt genutzt wurde.

 

Steinbruch in Zwölfhäuser

Natürlich wurden die früheren Besitztümer besucht.

 

 

Ehemalige Landwirtschaft

 

Geburtshaus Fleger

 

Besonders interessant sind immer wieder die Geschichten der in Schlesien gebliebenen Menschen. So wußte auch Frau Taraba vieles von unseren Familienmitgliedern zu berichten.

 

Frau Taraba (rechts) ist in Ihrer Heimat geblieben und

sorgt für die Fortführung der Tradition