Erinnerungen an unseren Heimatfreund Konrad Fleger
Am
Freitag, dem 8. Februar 2013, verstarb plötzlich und unerwartet unser
Heimatfreund Konrad Fleger im Alter von 83 Jahren. Er erblickte 29.12.1929 das
Licht der Welt in Zwölfhäuser (Mittelmehltheuer) als Sohn von Wilhelm Fleger
und Maria Fleger (geb. Lacina). Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte er in
Mittelmehltheuer. Wie seine zahlreichen Erzählungen immer wieder bestätigten,
hatte es ihm besonders der Steinbruch in Zwölfhäuser angetan. Wie oft erzählte
er von seinen Kindheitserlebnissen, z.B. von seinem Sprung von der „Teufelswand“,
die seine Badehose zerfetzte und ihn ein paar unfreiwillige Stunden hinterm
Gebüsch einbrachte, bis die Dunkelheit seine Lage „rettete“. Noch während der
Kriegszeit begann er eine Bäckerlehre in der Utikal – Bäckerei. Jedoch war auch er und seine Familie von den Kriegsfolgen
betroffen. So musste die geliebte Heimat verlassen werden. Eine Zwischenstation
war Tschechien, wo Konrad Fleger zur Schifffahrt ging. Hier erlebte er eine
schöne Zeit, die ihm bis im hohen Alter in Erinnerung blieb. Sobald auf
Feierlichkeiten das Thema „Schifffahrt“ fiel, konnte man sich auf seine
interessanten Erzählungen freuen – besonders die Fahrten auf der Elbe stellten
für ihn wohl eine besonders schöne Erinnerung dar.
In
den 50er Jahren lernte er in Hagen seine Frau Gertrud Fleger (geb. Engel)
kennen, die er 1956 heiratete. So zog er ins Sauerland und arbeitete bis zur
seiner Pensionierung als Maurer bei der Deutschen Bundesbahn. Seine Heimat
hatte er nie vergessen. So besuchte er mit seinem Freund Rudi Hilbich (wohnhaft
in Dahl/Olpe, gebürtig in Steinkirche) alle Heimattreffen der Strehlener
Bundesheimatgruppe. Hier traf er viele alte Bekannte und Freunde aus seiner
Heimat und gewann aufgrund seiner humorvollen Art zahlreiche Freunde dazu. Den
Humor hatte Konrad Fleger von seinem Vater Willhelm geerbt und gehörte zu
seinem unverkennbaren typischen Charakter.
Obwohl
Konrad Fleger viel von seiner Heimat erzählte, verblieb ihm für lange Zeit ein
Besuch seines Geburtsortes verwährt. Der Grund dafür war die die Angst seines
Sohnes (ich), der ihm die lange Fahrt dorthin aufgrund seines Rückenleidens
nicht zumuten wollte. Erst auf mehrmaligem Drängeln der Geschwister Papesch
(Ingrid u. Kristina), den Vater mal mitzunehmen, konnte Konrad Fleger im Herbst
2005 seine Heimat nach 60 Jahren wiedersehen. Dieser Besuch war auch für seine
Frau Gertrud und seine Nichte Ulla Fleger (Tochter des Bruders Willhelm Fleger
(+1982)) ein unvergessliches Erlebnis. Unser Freund „Paul“ in Strehlen
verschaffte uns über den Förster von Mittelmehtheuer die Möglichkeit, das
Elternhaus in Zwölfhäuser zu besichtigen. Besonders erfreulich war der
herzliche Empfang der heutigen Besitzerin. Wie nicht anders zu erwarten war der
Besuch des Steinbruches ein Höhepunkt für Konrad Fleger.
Anlässlich
ihrer Goldhochzeit wurde für Konrad Fleger ein weiterer großer Traum erfüllt:
So fuhr er mit seiner Frau Gertrud, seiner Tochter Inge und seinem
Schwiegersohn Erich nach Dresden, um noch einmal auf der Elbe eine Dampferfahrt
durchzuführen.
In
Anbetracht des schweren Verlustes sind wir froh, dass Konrad Fleger noch einmal
seine Heimat und „seine“ Elbe sehen durfte. Wir trauern um einen stets
freundlichen, humorvollen und hilfsbereiten Heimatfreund und sind dankbar, dass
wir ihn erleben durften.