Ein schönes und gelungenes Bundesheimattreffen mit leider zu wenigen Besuchern

 

Am 4. und 5. Juni 2011 fand nach dreijähriger Wartezeit endlich wieder das  Bundesheimattreffen des Kreises Strehlen in Herne statt. Der Umbau des Kulturzentrums im letzten Jahr führte dazu, dass der übliche Zweijahresrhythmus nicht eingehalten werden konnte. Der deutliche Rückgang der Besucherzahlen führte im Vorstand der Bundesheimatgruppe schon im Vorfeld der Planungen zum Entschluss, noch ein einziges Mal das Treffen im Kulturzentrum stattfinden zu lassen. Dementsprechend wurde ein anspruchvolles Programm ausgearbeitet, das den Besuchern in Erinnerung bleiben sollte.

Am Samstagmittag trafen die ersten Heimatfreunde in der Heimatstube ein. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. So hatte Frau Evelore Schübbe eine leckere Suppe gekocht, um die anreisenden Gäste für den langen Tag zu kräftigen. Am Nachmittag gab es natürlich wieder Kaffee mit selbst gebackenen Kuchen. Den Helfern und Spendern sagen wir an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Ein erster Höhepunkt war das Eintreffen unserer Gäste aus dem heutigen Strehlen: Die neue Bürgermeisterin Frau Pawnuk, Ihr Ehemann, Herr Sigorski und Frau Hanna Michalska. Für mich war dieses eine besonders große Freude, weil dieser Besuch signalisierte, dass die guten Beziehungen mit dem heutigen Strehlen auch in Zukunft erhalten bleiben werden und sicher weiter ausgebaut werden können.

Gegen Abend hieß es dann, die Räumlichkeiten zu wechseln. So ging es zum Kulturzentrum, wo den Gästen ein unterhaltsames Heimatabend – Programm geboten wurde. Das von Frau Soltys erstellte Programm enthielt eine schlesische Trachtengruppe, die nicht nur ihre Tänze vorführte, sondern auch die Bedeutung ihrer Trachten erklärte. Frau Bürgermeisterin i.R. Helga Höffken erheiterte die Gäste wieder mit humorvollen Geschichten aus dem Ruhrpott. Der Opernsänger Hans-Peter Schmidt sang nahe gehende Lieder, die wehmütige Erinnerungen an die ehemalige Heimat weckten: „Heimat, Deine Sterne“ (was übrigens auch das Motto des letzten Heimattreffens war) und „Es steht ein Soldat am Wolgastrand“ sind wohl jedem als schöne emotionale Melodien bekannt. Aber auch heitere Lieder wie z.B. „Grüß mir das alte Odertor“ brachten unter den Besuchern eine gute Stimmung, besonders dadurch, dass Herr Schmidt den Text auf die Heimatstadt Strehlen umgedichtet hatte. Auch dieses Mal durfte ich ihn auf dem Keyboard begleiten. Frau Eva-Maria Soltys ließ es sich nicht nehmen, einige humorvolle Gedichte auf schlesischer Mundart vorzutragen. Besonders das Gedicht von Fritz Franke „Mein Troom“ sprach in besonderer Weise die Gefühle an.

Am Sonntag war dann die Spannung groß: Wie viel Besucher werden wohl zur Feierstunde eintreffen??? Auch für diesen Tag hatte man keine Kosten gescheut, um den Besuchern ein tolles Programm zu bieten. Der Posaunenchor Resse untermalte vor der Feierstunde und zur Feierstunde die Atmosphäre mit wohlklingenden Klängen. Für mich war diese Feierstunde ein besonderes Ereignis, denn erstmals durfte ich als „Nochstellvertretender Vorsitzender“ der Bundesheimatgruppe die Begrüßungsrede halten, in der zahlreiche Ehrengäste willkommen geheißen wurden. Eine besondere Überraschung hielt ich für Frau Eva-Maria Soltys und Frau Bärbel Gräsner parat: So durfte ich beide für ihre 60 jährige Mitgliedschaft in der Bundesheimatgruppe Stadt und Kreis Strehlen ehren. Anschließend gab es Grußworte durch den Bürgermeister der Stadt Herne Herrn Bontempi und durch die Bürgermeisterin Frau Pawnuk, die ankündigte, dass der Rathausturm fast vollendet sei. Man benötige noch die Genehmigung der Flugbehörde und der Luftwaffe. Sie lud alle Heimatfreunde ein und unterstrich, dass ihr Büro für alle Besucher offen stehe. Frau Helga Höffken erinnerte in ihrer Festrede an die erste Zeit der Heimatvertriebenen in Herne und lobte die Leistungen der Bundesheimatgruppe. Dechant Christian Gröne zelebrierte unter Begleitung von Trompetenklängen („Ich hatte einen Kameraden“) die Totenehrung. Traditionell endete die Feststunde mit dem Deutschlandlied. Anschließend wurde in der Generalversammlung der Inselgruppenvertreter der neue Vorstand gewählt:

 

1. Vorsitzender:        Herr Dr. Heinz-Werner Fleger

2. Vorsitzender:        Frau Bärbel Gräsner

3. Vorsitzender:        Frau Eva-Maria Soltys

1. Schriftführer:        Herr Friedhelm Tscherny

1. Kassierer:             Herr Klaus Preußer

2. Kassierer:             Frau Annaluise Preuß

Beisitzer:                   Herr Dr. Jan-Thorsten Gräsner

Frau Erika Hartmann

                                   Herr Hartmut Papesch

                                   Frau Evelore Schübbe

 

 

Die Resonanz der etwa 120 Besucher war groß. Ein außergewöhnliches Programm, eine ansprechende Festschrift (die übrigens für 4,-EUR zu beziehen ist) und eine außergewöhnlich harmonische Atmosphäre hinterließen einen besonders einprägenden Eindruck. Natürlich geht die Besucherzahl zurück, weil viele ältere Menschen entweder nicht mehr unter uns weilen oder gesundheitlich stark angeschlagen sind. Aber leider haben sich auch viele entschuldigt, die andere Dinge wichtiger fanden. Es wäre schade, wenn die alte Heimat in den Gedanken aufgegeben würde. Diese Entwicklung führt leider in diese Richtung. Ich selbst bin davon überzeugt, dass die meisten schon an der Heimat ihrer Vorfahren hängen, aber sich nicht bewusst sind, welche Folgen ein Fernbleiben bei diesen Treffen haben. Ich kann nur meinen Appell wiederholen: Geben Sie Ihre Heimat bzw. die Heimat Ihrer Vorfahren nicht auf! Demonstrieren Sie Ihre Verbundenheit durch Ihre Teilnahme an den Heimattreffen! Laden Sie auch Freunde und Bekannte ein oder bitten Sie Ihre Enkel, Sie zu begleiten! Wer wirklich an der alten Heimat hängt, darf die Verantwortung nicht auf andere Heimatfreunde abwälzen. Nehmen Sie ruhig Kontakt mit uns auf, wenn Sie fragen oder Vorschläge haben. Vielen Dank.